Teppichpflege: Worauf kommt es an?

Kaum ein Haushaltsgegenstand muss so viel aushalten wie er: der Teppich. Wir laufen darauf, unsere Möbel stehen darauf, vielleicht machen sich unsere Haustiere daran zu schaffen, Staub und Schmutz des Alltags lagern sich ab. All das geht an einem Teppich nicht spurlos vorbei. Mit der richtigen Pflege bleiben gute Teppiche trotzdem lange schön.

Teppich ist nicht gleich Teppich

Teppich können aus unterschiedlichen Materialien bestehen und unterscheiden sich deshalb auch in ihren Eigenschaften. Kunstfaserteppiche sind mittlerweile sehr verbreitet. Sie gelten als besonders unempfindlich und pflegeleicht.

Aber auch Naturmaterialien wie Wolle, Seide oder Sisal kommen bei der Teppichherstellung zum Einsatz. Seide findet sich dabei vornehmlich in hochwertigen Orientteppichen. Auch Teppiche aus oder mit Naturfasern sind erstaunlich robust. Gerade Wolle ist durch ihre natürliche Fettung gegen Umwelteinflüsse und Schmutz gut geschützt und entsprechend widerstandsfähig. Anfällig sind Wollteppich allerdings für einen Befall mit der Kleidermotte, die hier erheblichen Schaden anrichten kann.

Seide gilt als langlebig, zeigt sich aber, genau wie Sisal, empfindlich gegen Feuchtigkeit.

Wer lange Freude an seinem Teppich haben möchte, sollte also das Material kennen und entsprechend damit umgehen.

Teppiche im Alltag richtig pflegen

Pflegliche Behandlung im Alltag ist für Teppiche besonders wichtig. Dazu gehört beispielsweise das tägliche Saugen. Es verhindert, dass Schmutzpartikel tief ins Gewebe eingearbeitet werden und dort die Fasern beschädigen. Ab und zu kann auch das gute alte Ausklopfen mit dem Teppichklopfer sinnvoll sein.
Bei der Platzierung sollte bedacht werden, dass direkte Sonneneinstrahlung Teppiche ausbleichen kann. Auch Druckstellen durch Möbel oder Abnutzung auf Laufwegen können ein Problem sein. Den Teppich regelmässig etwas zu versetzen und zu drehen kann helfen. Unter Bürostühlen mit Rollen sollten unbedingt Schutzunterlagen verwendet werden.

Die richtige Reinigung

Auch bei guter Alltagspflege kommt es irgendwann zu Verschmutzungen und vielleicht sogar zu Beschädigungen. Insbesondere bei hochwertigen Teppichen sollte dann die Reinigung oder Reparatur durch einen Fachbetrieb in Betracht gezogen werden. Dort verfügt man über das nötige Knowhow und das passende Equipment, um dem guten Stück wieder zum alten Glanz zu verhelfen.

Bei heimischen Experimenten mit Haus- oder Reinigungsmitteln ist Vorsicht geboten. Speziell Naturfasern reagieren schnell mit Farb- und Faserschäden auf die Behandlung mit Laugen oder Säuren. Wer selbst reinigen will, sollte also unbedingt die Eignung für das jeweilige Material prüfen.

Kunstfaserteppiche sind hier weniger empfindlich und machen die Behandlung mit einem handelsüblichen Teppichreiniger gewöhnlich problemlos mit. Ebenfalls für die heimische Reinigung unempfindlicher Teppiche geeignet, sind Waschsauger. Ein entsprechendes Gerät kann in den meisten Baumärkten und auch in einigen Drogerien ausgeliehen werden.

Richtig reagieren beim Teppich-Notfall

Trotz Vorsicht kann ein Malheur passieren. Das Rotweinglas kippt um, die Katze bekommt Durchfall oder das Kind kommt mit einer blutenden Schnittwunde über den guten Teppich ins Haus gestürmt. Nachdem Kind und Katze versorgt sind, braucht nun auch der Teppich „Erste Hilfe“.

Bei frischen Flecken sollte zunächst mit Tüchern die Flüssigkeit aufgesaugt werden. Dabei unbedingt nur tupfen und nicht reiben! Je nach Material des Teppichs muss nun gereinigt werden. Dabei können manchmal auch Hausmittel helfen. Mineralwasser hilft bei vielen Flecken. Salz kann Flüssigkeiten aufsaugen. Blut lässt sich mit Aspirin lösen. Natron ist gut geeignet, um Gerüche zu neutralisieren.

Im Zweifelsfall ist aber auch hier die Hilfe vom Profi ratsam!