Das sollten Sie bei Hörgeräten wissen

Hörgeräte dienen zur Kompensation eines Hörverlustes und können die Lebensqualität so erheblich erhöhen. Ein gutes Hörgerät kann durch seine fortschrittliche Technik und sein unscheinbares und gemütliches Design dabei helfen, das Hörempfinden wieder aufzufrischen und das tägliche Leben so wieder zu erleichtern.

Funktionsweise eines Hörgeräts

 

Die grundsätzlichen Kernbestandteile eines Hörgerätes stellen ein Mikrofon, ein Lautsprecher und ein Verstärker dar. Ersteres nimmt den Schall auf und setzt diesen in elektrische Signale um, welche dann weiter verarbeitet werden. Diese Verarbeitung erfolgt in einem Mikrochip, der dem jeweiligen Träger des Hörgeräts individuell angepasst werden kann, damit beispielsweise bestimmte Töne verstärkt werden. Des Weiteren kann der Chip zum Beispiel auch Störgeräusche filtern oder Sprache erkennen und diese verstärken.

Diese verbesserten und verstärkten Töne erreichen schließlich den Lautsprecher, der die Töne dann in den Gehörgang des Trägers abgibt. Dabei gibt es für In-Dem-Ohr Hörsystemen und Hinter-dem-Ohr Hörsystemen kleine unterschiedliche Vorgehens- und Funktionsweisen.

Die Stromversorgung eines Hörgerätes erfolgt einfach über eine kleine Batterie.

Was bei der Wahl eines Hörgeräts wichtig ist

Als Laie ist es gar nicht so einfach richtig einzuschätzen, welche Eigenschaften ein gutes und passendes Hörgerät ausmachen. Im folgenden sind ein paar Dinge aufgelistet, auf die man beim Kauf und bei der Wahl des Hörgeräts beachten sollte.

 

Der Akustiker sollte sich ein wirklich genaues Bild über die Lebenssituation machen. Dabei geht es nicht nur um die Ermittlung der schlecht hörbaren Frequenzen. Er sollte sich vor allem auch ein ausführliches Bild des Alltags machen, damit das Hörgerät besonders auf bestimmte Situationen eingestellt werden kann, bei denen man sich besonders schwer tut, etwas zu hören. Am besten ist es überhaupt, wenn Ihr HNO – Arzt und Akustiker Hand in Hand arbeiten. Unter dieser Voraussetzung kann für Sie das perfekte Hörgerät gefunden werden.

Nehmen Sie sich bei der Wahl des Hörgeräts deshalb unbedingt ganz viel Zeit. Der HNO-Arzt sollte sie natürlich zuerst untersuchen. Danach wird der Akustiker sich ein genaues Bild machen. Schließlich sollte der HNO-Arzt noch einmal alles überprüfen, sobald das Hörgerät fertig angepasst wurde. Scheuen Sie sich auch nicht davor, eventuelle Ungenauigkeiten anzusprechen, falls die Anpassung des Sprachverständnisses noch nicht perfekt durchgeführt wurde.

Das Hörgerät muss einen wunderbaren Tragekomfort aufweisen, da es von den meisten Menschen, die ein solches benötigen, den Großteil des Tages getragen werden wird. Es sollte möglichst klein und unscheinbar sein und perfekt auf Ihr Ohr zugeschnitten sein, sodass Sie es auch nach langem Tragen noch nicht unangenehm wahrnehmen.

Passende Leistungsstärke

Auch eine passende Leistungsstärke ist wichtig. Das Hörgerät muss besonders bei Personen mit starkem Hörverlust in der Lage sein, Gespräche, Stimmen und Töne ausreichend zu verstärken und dazu die Störgeräusche herausfiltern. Deshalb ist auch die Wahl der richtigen Hörgeräteart äußerst entscheidend. Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte bieten eine bessere Leistungsstärke, sind aber etwas größer und nicht so unscheinbar. In-dem-Ohr-Hörgeräte eignen sich besser für Menschen mit moderatem Hörverlust. Diese sind quasi fast unsichtbar, da sie im Ohr sitzen.

 

Weitere Details zu den Hörgerätearten finden Sie im Hörgeräte Guide von Audisana.

Sie sind nicht allein

Die Tatsache, dass überhaupt nicht wenige Menschen von Hörverlust betroffen sind zeigt folgende Statistik: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/71443/umfrage/hoergeminderte-und-hoergeraete-versorgung-in-deutschland/.

 

In ganz Europa sind 119 Millionen Menschen schwerhörig, das entspricht 16% der gesamten europäischen Bevölkerung. In Deutschland gibt es, Stand 2020, 5,4 Millionen Menschen, bei denen eine Schwerhörigkeit festgestellt wurde, jedoch tragen nur 3,7 Millionen davon ein Hörgerät. Das wiederum entspricht 1,7 Millionen Personen, welche kein Hörgerät besitzen, obwohl diese nicht mehr perfekt hören können und eigentlich eines benötigen würden.

Dabei sind Hörgeräte auf alle Fälle in der Lage, die Lebensqualität des Trägers/der Trägerin erheblich zu verbessern.